Machtwort

Seit einer gewissen Zeit verfüge ich nun über ein Premiere-Abo für die Bundesliga. Knapp 20€ überweise ich dafür regelmäßig in den Freistaat, um von völlig ungeeigneten Kommentatoren begleitet die Bundesliga in meinem Wohnzimmer verfolgen zu können. Das ging klappte aus meiner Sicht auch lange Problemlos. Premiere hatte da aber offensichtlich eine andere Sichtweise, was in Anbetracht der Verluste, die sie regelmäßig eingefahren haben auch verständlich ist.

Das moderne Allheilmittel bei Finanzproblemen ist ja die Einführung eines Mäzens. Gerade im Fussball klappt das ja bei vielen Beispielen ganz gut. Also hat auch Premiere sich einen finanzstarken Sugardaddy ins Boot geholt, Rupert Murdoch. Der bügelte Premiere jetzt zum vierten Juli einen neuen Markenauftritt über, so dass der ganze Spaßverein jetzt Sky heißt. Allerdings hatte der Rupert auch eine Idee zur Sanierung des Senders. Da viel mehr Leute Premiere sehen, als Premiere bezahlen, müsste man ja irgendwie an mehr Geld kommen. Die Idee: aus den kleinen Sportabonnenten könnte man ja einfach „richtige“ Kunden machen, wenn man sie zwingen würde, das Basispaket für Sky zu kaufen, um das Fussballpaket oben drauf buchen können.

Also anstatt den Schwarzsehern einen Riegel vor zu schieben, nimmt man einfach mehr Geld von den Kunden. Geniale Idee! Hat schon bei der Musikindustrie super geklappt. Ehrlich! Find ich toll. So bleibe ich doch gerne noch 6 Monate Sky-Kunde. Dann läuft mein Abo aus und danach soll ich 165% meines derzeitigen Tarifs bezahlen? Ihr könnt euch an keinem Finger abzählen wie sehr das in meinem Fall klappen wird.

P.S.: Wenn ihr euch schon zum Teufel schert, nehmt den Rosenberg gleich mit.

Bald besteht dieser Blog in seiner aktuellen Form 5 Monate. Aber aus irgendeinem Grund lassen die Kommentare nach. Zugegeben, in der letzten Zeit war die Frequenz der Beiträge etwas merkwürdig. Aber in meinen Augen passt das wunderbar zur Art der Beiträge.

Ich schrieb anlässlich des einmonatigen Jubiläums, dass ich hier für mich schreibe. Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich jedes mal über jeden Kommentar mit noch so minimalem Inhalt. Also bleibt mir nur zu sagen: Kommentiert ihr Säcke (und Säckinnen)!

In der Hauptsache bestand der gestrige Abend aus Fussball und gelieferter Pizza. Da die Pizza – wie immer – gut und unspektakulär war, gehe ich direkt auf Spiel 3/4 gegen den HSV ein.

Eine Erkenntnis, die sich in den letzten Wochen aufgebaut hat: Werder Bremen verfügt derzeit über exakt einen Stürmer. Dieser Hört auf den gleichen Spitznamen, wie die Hauptspeise des gestrigen Abends. Herr Rosenberg und Herr Almeida schaffen es in der letzten Zeit, sich in ihrer Pappnasigkeit immer weiter zu überbieten. Bei Herrn Rosenberg ist mir gestern genau ein Pass aufgefallen, der ankam. Alles andere stand auf der Grenze zwischen Vollversagen und Slapstick (Hand zum Ball reißen, hinfallen, Elfmeter fordern, lamentieren).

Eine Auswechselung gegen Herrn Almeida hätte m.E. als einzige Folge das Wechselkontingent reduziert. Leider verletzte sich Herr Rosenberg, so dass der hungrige Hugo noch die Gelegenheit bekam, sich für das Finale sperren zu lassen.

Höhepunkt des Abends war aber mit sicherheit die Einwechselung der Papierkugel. Diese hatte mehr Anteile an einem Tor als jeder der vorher Genannten (ausgenommen Herr Pizarro natürlich). Ich bin daher stark für die Verpflichtung der Papierkugel für die nächste Saison. Da das Papier aber ja noch beim HSV unter Vertrag steht (es entsprang der Fan-Choreografie) schlage ich vor, Klausimausi zurrt ein nettes Paket aus den Spielern Almeida, Rosenberg, Sanogo und Harnik und tauscht dieses Quartett bei Didi Beiersdorfer gegen den wesentlich gefährlicheren Papierball.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit,
Ihr Andreas Macht

P.S.: FINALE! OHOHOHO.

Unter den industriell gefertigten Eissorten mein Favorit. Würde ein solcher Pott Eis nicht eine höhere Kaloriendichte aufweisen, als ein Pott voller Kalorien, würde ich täglich ein solches Fässchen verdrücken.

Es gibt Leute die machen ihren Job mit Leidenschaft. Solche Leute tendieren dazu voll darin aufzugehen. Zu diesen Leuten zählt auch Tim Wiese. Vor dem ersten Spiel erstmal schön gegen den Gegner stacheln: „Wir müssen dem HSV erst mal auf den Sack geben“ und das nachdem er von ganz Hamburg eh gehasst wird, seitdem er im vorletzten Derby Olic die Stollen in den Hals rammte.

Wenn ein Torwart so etwas loslässt und nach dem Spiel grinsend sagt, „Das gehört doch dazu!“ dann kann man davon ausgehen, dass er gerade drei Elfmeter in Folge direkt vor den Hamburger Fankurve gehalten hat. Also, lieber HSV: Das war Nummer eins von vier.

Bild unter CC: von dirk@bremen