Es gibt Tage, da fragt man sich, wie alt man eigentlich so ist. Gestern war mal wieder so ein Tag. Meine Nahrungsaufnahme glich der eines achtjährigen, der zum ersten mal einen ganzen Tag über seine Essgewohnheiten bestimmen darf. Zum Frühstück einen halben Pott Häagen Dazs, nachmittags ein Spaghettieis, abends im Kino Nachos mit Käsedip und Popcorn und im Anschluss noch zwei Kingnuggets und ein paar Pommes. Das wars. Wenigstens weiß ich nun, woher die Skorbut kommt, wenn sie mich demnächst heimsucht.
Eine Studie mit dem Titel: „Geh mir mit der Brühe weg“
Ich trinke keinen Kaffee. Nicht weil es nicht unbedingt Gesund ist, sich tagtäglich mit Koffein vollzupumpen, auch nicht weil ich ihn nicht brauche um morgens wach zu werden. Einfach weil es scheiße schmeckt.
Das ist nicht immer einfach. Gerade in Werbeagenturen muss man sich einiges dafür anhören. Das Klischee, das teuerste in einer Werbeagentur sei die Kaffeemaschine ist nicht so weit von der Realität entfernt. Jedenfalls nehme ich auch nichts anderes zu mir, was auch nur entfernt nach Kaffee schmeckt. Auch wenn bei verschiedenen Süßspeisen in meinem Beisein immer wieder behauptet wird, es würde nicht so sehr nach dem Bohnensaft schmecken. Ich hasse einfach den Geschmack, egal wie stark. Ich sehe das aber nicht als Problem.
Ich toleriere aber durchaus den Kaffeekonsum anderer und so habe ich in den vergangenen Jahren jede Menge Kaffee zubereitet. Hierbei bin ich mit verschiedenen Hilfsmitteln in Berührung gekommen. Von Handgebrühtem Filterkaffee über Instant-Press-Kaffee-Maschinen bis hin zum Kaffee-Vollautomaten. Wie ich an den Reaktionen ablesen kann, ergibt sich dabei eine unterschiedliche Qualität des verhassten Heißgetränks, die durchaus mit dem Aufwand der Zubereitung in einem Verhältnis zu stehen scheint.
Die Krone der Dämlichkeit bei der Zubereitung des braunen Gesöffs hat aber die aktuelle Kafeemaschine unseres Bürokomplexes verdient (siehe Abbildung). Die Zutaten für eine Tasse Kaffee werden in Plastikpatronen geliefert. Dabei sind teilweise mehrere dieser Patronen für die Anfertigung eines Heißgetränks notwendig. Außerdem kann bzw. muss man die Wassermenge manuell dosieren. Ich stehe also permanent neben der Maschine und achte dabei darauf, dass nicht zuviel Wasser eine einzelne Patrone durchfließt, weil niemand gerne Schwerter-Kaffee trinkt oder Wasser mit leichtem Milcharoma zum verdünnen seines Kaffees wünscht.
Wer jetzt erwartet, dass ich auf einen Punkt komme, der diesen Aufsatz zu einem logischen und konsequenten Ende führt, kennt diesen Blog wohl noch nicht richtig. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Krupuk.
Wir sitzen vor dem Fernseher und schauen Teil 2 von 4 des 2009er Nordderby-Krimis. Nicht zu erklären ist der kulinarische Frevel, nach der Pizza Krupuk zu essen. Krupuk ist dieser Asiatische Bauschaum mit Krabbenaroma.
Christoph gibt zu Protokoll, dass die Zubereitung einen gewissen Unterhaltungswert aufweist. Das Ganze gerät für ca. 24 Stunden in Vergessenheit. Bis uns eben bei der China Ecke eine Schale Krupuk auf dem Tresen anlächelt und an die Frage der Entstehung dieses fernöstlichen Isoliermaterials erinnert. Was ist die Lösung im dritten Jahrtausend? Richtig: YouTube. Irgendein Spinner hat sich sicher bei der Krupuk-Zubereitung gefilmt…